Das Projekt „Mit Rat&Tat zur Selbstverwaltung“ unterstützt ab sofort junge Menschen dabei, ihre Jugendzentren eigenständig zu organisieren und demokratische Prozesse erfolgreich umzusetzen. Gefördert durch das Saarland und das Deutsche Kinderhilfswerk, läuft das Projekt bis Ende 2024.
In selbstverwalteten Jugendzentren engagieren sich Jugendliche eigenständig und gestalten ihren Freiraum aktiv. Diese Orte, die als lebendige Zentren der Demokratiebildung fungieren, bieten jungen Menschen die Chance, sich in einer wichtigen Phase ihrer Identitätsbildung als wirksame Akteur*innen in einem demokratisch organisierten Umfeld zu erleben. Doch die Auswirkungen der Pandemie haben in vielen dieser Einrichtungen eine Generationenlücke entstehen lassen. Wissen und erprobte Praktiken wurden oft nicht weitergegeben, sodass viele aktuelle Nutzer*innen nun ohne das Erfahrungswissen und die Anleitung früherer Generationen vor großen Herausforderungen stehen. Sie benötigen Unterstützung, um sich in die demokratischen Strukturen und Entscheidungsprozesse einzufinden. Das Projekt setzt hier gezielt an und bietet den Jugendlichen durch Mentor*innen, die selbst aus der selbstverwalteten Jugendarbeit kommen, eine Begleitung auf Augenhöhe. Diese Mentor*innen unterstützen wöchentlich im offenen Treff und stehen den Jugendlichen bei organisatorischen und kommunikativen Herausforderungen zur Seite.
Selbstbestimmung und demokratische Teilhabe fördern
„Ein Jugendzentrum selbst zu organisieren bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und aktiv zu gestalten – genau das macht diese Räume für junge Menschen so wichtig,“ erklärt Tobias Drumm von juz-united. „Hier erleben sie demokratische Prozesse in der Praxis und entwickeln wertvolle soziale Kompetenzen. Wir möchten, dass Jugendliche in selbstverwalteten Jugendzentren die Chance haben, ihre eigene Beteiligungskultur zu entwickeln, statt dass Erwachsene ihnen die Regeln vorgeben.“
Durch den Peer-to-Peer-Ansatz wirkt das Projekt zudem nachhaltig: Die Mentor*innen sind selbst nur wenig älter als die Jugendlichen und bringen Erfahrung aus anderen selbstorganisierten Einrichtungen mit. Sie sind Vertrauenspersonen und Rollenvorbilder zugleich und bieten praktische Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben, Interessenaushandlungen und demokratischer Entscheidungsfindung. So erlernen die Jugendlichen wichtige Kompetenzen für zukünftige politische Teilhabe.
Das Projekt, das bis Ende 2024 läuft, wird als Gemeinschaftsaktion vom Saarland und dem Deutschen Kinderhilfswerk gefördert und leistet einen wertvollen Beitrag zur Förderung demokratischer Teilhabe und Eigenverantwortung in der Offenen Jugendarbeit.