Neuer Vorstand von juz-united startet voller Tatendrang
Verband saarländischer Jugendzentren in Selbstverwaltung (juz-united) will digitale Vernetzung der Jugendtreffszene auf den Weg bringen und wählt neuen Vorstand.
Der Verband juz-united hatte am Mittwoch, den 21. Juni zur Mitgliederversammlung in das Juz Illingen geladen und trotz den sehr hohen Temperaturen waren rund 50 Delegierte aus den Jugendtreffs der Einladung gefolgt. So konnte ein wichtiger Tagesordnungspunkt in aller Breite diskutiert und beschlossen werden. Mit neuen Methoden soll die Vernetzung untereinander vorangebracht und dadurch die Juz-Szene gestärkt werden. Hierzu soll eine eigene „Juz-App“ entwickelt werden. Über diese können wichtige Infos zwischen allen Jugendclubs ausgetauscht werden. Die Mitglieder wünschten sich außerdem eine Kalender-Funktion, damit alle Veranstaltungen der Jugendtreffs auf einen Blick überschaubar sind. Eine weitere Funktion besteht in der Abstimmung gemeinsamer Positionen zu jugendpolitischen Themen. Insofern wäre die App eine echte Innovation im Bereich der digitalen Jugendbeteiligung.
Anschließend wurde nach einem Erfahrungsaustausch zur aktuellen Situation der anwesenden Jugendclubs der neue Vorstand gewählt. Ihm gehören an: Fabienne Rottwinkel als 1. Vorsitzende, Chantal Bost und Philipp Axt als ihre Stellvertreter und Lucas Alles, Matthis Schäfer, David Gergen, Cedric Meiser, Helena Schilling und Vanessa Klein als weitere Mitglieder des Vorstandsteams.
Im Interview erklärt Fabienne Rottwinkel (Juz Mondorf): „Als 1. Vorsitzende des Verbandes juz-united möchte ich Repräsentantin der kleinen ländlichen Jugendclubs sein und zeigen, dass auch auf dem Land immer noch was geht“. Rottwinkel betont, dass gerade die kleinen Jugendclubs auf dem Land sehr wichtig für ihr jeweiliges Dorf und ihre Gemeinde seien, denn der Jugendclub bringe engagierte junge Menschen zusammen, die sich gerne auch mal für die Dorfgemeinschaft einbringen. „In Mondorf zum Beispiel ist an Karfreitag das ganze Dorf in den Jugendclub zum Kässchmier-Essen gekommen.“
Rottwinkel sieht für die ländlichen Jugendclubs allerdings auch Handlungsbedarf von Seiten der Politik. Zum Beispiel bei den ÖPNV-Anbindungen. Viele Jugendclubs seien für die jugendlichen Besucher schlecht erreichbar.
Chantal Bost (Juz Neunkirchen) sieht aber auch in städtischen Ballungsgebieten großen Bedarf an selbstverwalteten Jugendzentren, denn auch in Neunkirchen gebe es kaum attraktive Angebote für junge Leute. Subkulturelle Nischenangebote seien ohnehin nur im nichtkommerziellen Raum eines Jugendzentrums möglich. Bost meinte auch: „Mir ist es wichtig, dass ein Juz in der Stadt Raum für Jugendbildungsarbeit bietet. In Neunkirchen z.B. engagieren wir uns stark für politische Bildung, Aktionen gegen Rechtspopulismus oder in der Drogenprävention.“ Bost will den Schwerpunkt ihrer Vorstandsarbeit im Verband juz-united auf die Vernetzung mit anderen Jugendzentren legen. Ihr liegt es am Herzen, dass die Jugendtreffs mit ihren Veranstaltungen nicht in Konkurrenz zueinander treten, sondern ihre Angebote in Zukunft besser miteinander absprechen.